Der kleine Ort Halsted mit seinen charakteristischen, gelb gekalkten Häusern und dem Waldgebiet Dyrehaven ist absolut einen Besuch wert.
Das Gebiet selbst ist recht hügelig, denn während der letzten Eiszeit hat ein großer Schmelzwasserfluss eine tiefe Rinne in die Erde gegraben und so das Tälchen Halsted Ådal geschaffen. Vor etwa 20.000 Jahren floss hier ein riesiger Strom, der alles mit sich riss. Heute verläuft in diesem Tälchen nur noch der kleine Bach Halsted Å. Er läuft vom Vesterborg Sø hinaus zum Indrefjorden. Auf dem ersten Stück seines Laufs schlängelt er sich durch das Tälchen, aber in dem Teil, der durch Ackerflächen führt, ist er zu einem schnurgeraden Kanal begradigt. Im Dyrehaven, was so viel bedeutet wie „Tiergarten“, trifft man an mehreren Stellen auf Spuren des ehemaligen Ausdrucks von Macht. Hier schossen die Herrschaften ein Stück Wild, wenn die Treiber es zu ihnen hingetrieben hatten. Alleen aus Linden, Kastanien und Ahornen führen vom ehemaligen Kloster hinaus zum Dyrehaven, wo die Bäume sich vermehren. Die ältesten Linden sind sehr alt und stammen wahrscheinlich aus den 1740ern. Schriftliche Quellen berichten nämlich, dass zu dieser Zeit der Dyrehaven angelegt wurde.
Wenn Sie den Dyrehaven betreten, empfehlen wir Ihnen, der Allee nach rechts zu folgen. Hier sieht man immer noch deutliche Spuren dieser ehemaligen Anlage mit den riesengroßen Eichenbäumen. Genau dieser Bereich wurde als Natura 2000-Schutzgebiet im Rahmen der europäischen FFH-Richtlinie ausgewiesen, da hier der Juchtenkäfer, eine sehr seltene Käferart, zu Hause ist. Damit es um die Bäume offen und hell ist, hat man sie umzäunt und lässt den Aufwuchs von Rindern abweiden. Die Tiere sind sehr friedlich, man kann und darf also gerne durch den eingezäunten Bereich gehen.
Geht man tiefer in den Dyrehaven hinein, kann man riesige ehemalige Rhododendronbeete mit sehr großen Rhododendren erleben. Es ist schwer zu sagen, wie alt die Pflanzen sind, denn im Abstand von einigen Jahren werden sie immer wieder ganz zurückgeschnitten. Danach treiben sie wieder von unten aus und erreichen im Laufe von wenigen Jahren wieder eine stattliche Größe. Um den 1. Juni stehen sie in voller Blüte.
Auch ein riesiges Hügelgrab, das den Namen Rævehøj trägt, findet man im Dyrehaven, und hier und da wachsen gepflanzte Eiben und hohe Hemlocktannen.
Am Ende des Wegs kommt man an einer Jagdhütte vorbei, die ursprünglich der Aufbewahrung von Eichenrinde diente. Die Rinde hat man verkauft. Sie wurde zum Gerben von Häuten verwendet. Die Hütte wurde in den letzten Jahren schön restauriert.
Auf der anderen Seite des großen Waldwegs liegt die größte Anpflanzung von Rhododendren. In ihrer Mitte steht ein Grabstein für einige der ehemaligen Besitzer des Herrensitzes Halsted Kloster.
Versteckt im Dyrehaven befinden sich auch eine alte Fluchtburg und eine riesige, sehr beeindruckende Hainbuche, aber zu beiden gibt es keinen direkten öffentlichen Zugang.
Mit dem Rad kann man nach Vesterborg weiterfahren. Näheres zu diesem Ort erfahren Sie an anderer Stelle auf dieser Homepage.